Die 30/360-Methode ist eine Zinsberechnungsmethode, bei der jeder Monat mit 30 Tagen und jedes Jahr mit 360 Tagen angesetzt wird, unabhängig davon, wie viele Tage der Monat bzw. das Jahr tatsächlich hat.
Eine Alternative ist die Ist/360-Methode. Bei dieser Methode wird die tatsächliche Anzahl der Tage im Monat für die Berechnung der Zinsen verwendet, während das Jahr weiterhin als 360 Tage betrachtet wird.
Ein praktisches Beispiel verdeutlicht den Unterschied. Angenommen, ein Kredit über 100'000 Franken wird mit einem Zinssatz von 5% pro Jahr verzinst. Die Zinsperiode reicht vom 15. März bis zum 15. April und umfasst somit genau einen Kalendermonat.
Bei der 30/360-Methode wird unabhängig von der tatsächlichen Länge des Monats stets mit 30 Tagen pro Monat und 360 Tagen pro Jahr gerechnet. In diesem Fall ergeben sich somit 30 Zinstage. Die Zinsberechnung lautet:
100'000 Ă— (5/100) Ă— (30/360) = 416,67 Franken.
Bei der Ist/360-Methode hingegen wird die tatsächliche Anzahl der Kalendertage innerhalb des Zeitraums berücksichtigt. Vom 15. März bis zum 15. April sind es beispielsweise 31 Tage. Das Jahr wird jedoch weiterhin mit 360 Tagen angesetzt. Die Berechnung lautet somit:
100'000 Ă— (5/100) Ă— (31/360) = 430,56 Franken.
Der Unterschied liegt also in der Anzahl der berücksichtigten Tage. Während die 30/360-Methode zu gleichmässigen Monatszinsen führt, berücksichtigt die Ist/360-Methode die realen Kalendertage und führt bei längeren Monaten zu leicht höheren Zinsen.