Descartes tritt der OpenWealth Association bei

Descartes ist neues Mitglied der OpenWealth Association und unterstützt damit diese Initiative aktiv.

Die OpenWealth Association verfolgt das Ziel, einen offenen API-Standard für die Vermögensverwaltung zu definieren, zu pflegen und umzusetzen. Unsere Teilnahme an der OpenWealth Association unterstützt dieses Ökosystem und wir leisten unseren Beitrag zum Fortschritt.

Warum wir dabei sind – die Kurzfassung

Der technologische Fortschritt und die veränderten Kundenerwartungen setzen traditionelle Banken und Finanzintermediäre unter Druck. Transformation ist unumgänglich. Die Öffnung der Kundenschnittstelle und der Datenaustausch zwischen verschiedenen Parteien – auch Open Finance genannt – wird die Veränderungen vorantreiben.

Wir sind davon überzeugt, dass der Schweizer Finanzplatz nur dann erfolgreich ist, wenn alle Akteure in einem Ökosystem zusammenarbeiten, damit die Schweiz in der Vermögensverwaltung und im Vorsorgegeschäft eine führende Stellung einnimmt.

Die ausführliche Fassung

Die weltweite Bewegung hin zu Open Finance zeigt sich in unterschiedlichen Ländern auf vielfältige Weise. Während einige Nationen auf einen marktorientierten Ansatz setzen, bevorzugen andere klare staatliche Vorgaben. In diesem globalen Kontext hat sich die Schweiz für einen marktbasierten Ansatz entschieden.


Trotzdem stehen viele Akteure auf dem Finanzplatz Schweiz Open Finance-Initiativen skeptisch gegenüber. Diese Bedenken wurden auch vom Bundesrat Ende 2022 deutlich ausgedrückt. Als Reaktion darauf hat der Bundesrat das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) beauftragt, bis Juni 2024 Massnahmen zu entwickeln, falls die Finanzbranche nicht ausreichend in diese Richtung voranschreitet.

«Wir sind überzeugt, dass unser Finanzplatz nur erfolgreich ist, wenn alle Akteure in einem Ökosystem zusammenarbeiten.»

Rino Borini, Verwaltungsratspräsident Descartes

Die Änderungen, die Open Finance mit sich bringt, beeinflussen, wie Finanzdienstleistungen angeboten, genutzt und verwaltet werden. Die Öffnung der Kundenschnittstelle ermöglicht es Kunden, ihre Finanzdaten nahtlos zwischen verschiedenen Dienstleistern zu teilen – dies betrifft die Kundenseite.


Ein offener Schnittstellenstandard erleichtert den Datenaustausch zwischen verschiedenen Akteuren, wie beispielsweise Depotbanken, Vermögensverwaltern oder Software-Herstellern. Dies führt zu erheblichen Effizienzgewinnen, die in Zeiten von schrumpfenden Margen und einem intensiven Wettbewerb notwendig sind.

 

Erweiterung des Geschäftsmodells


Jedoch ist das nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite zeigt sich in der schnellen Entwicklung hin zu hybriden und digitalen Geschäftsmodellen. Banken müssen ihre Geschäftsmodelle im Bereich Vermögensverwaltung und Vorsorge digital erweitern und letztendlich einen hybriden Ansatz verfolgen, um die Kundenzufriedenheit hochzuhalten und neue Erträge zu generieren.


Um nicht nur den Veränderungen standzuhalten, sondern diese aktiv positiv zu beeinflussen, sind offene, standardisierte Schnittstellen unverzichtbar. Dabei ist nicht nur die Implementierung individueller APIs von Bedeutung, sondern vor allem die Etablierung eines Marktstandards. Ein solcher Standard ermöglicht die nahtlose Zusammenarbeit zwischen traditionellen Finanzdienstleistern und WealthTech-Unternehmen sowie weiteren externen Anbietern.


Durch eine Standardisierung von APIs können nicht nur neue Geschäftsmodelle entstehen, sondern auch bestehende erfolgreich in die Welt hybrider und digitaler Finanzdienstleistungen transformiert werden.

 

Relevanz an der Value Chain


Nicht nur das: Finanzinstitute müssen entlang der Wertschöpfungskette strategisch darüber nachdenken, welche Elemente sie in Bezug auf ihre Relevanz übernehmen möchten. In einer Ära der Digitalisierung, in der Kunden permanent online sind, bildet eine moderne technologische Infrastruktur die Grundlage für jegliche künftige Weiterentwicklung.


Finanzdienstleister und Fremdanbieter stehen vor der Herausforderung, zwischen dem Erwerb von Software, der Eigenentwicklung oder Kooperationen zu wählen. In vielen Fällen sind Software-as-a-Service-Lösungen effizienter, denn Banken sind letztlich keine Technologieunternehmen. Dabei liegt die Differenzierung nicht im digitalen Onboarding oder einem effizienten CRM-System, sondern vor allem in der Fähigkeit, innovative Lösungen anzubieten, die über das rein Technische hinausgehen.


In diesem Zusammenhang gewinnt Software as a Service (SaaS) zunehmend an Bedeutung. Dabei geht es nicht nur um Software, sondern um geschäftsrelevante Modelle, die auf Software basieren. In dieser Hinsicht spielen offene, standardisierte Schnittstellen eine entscheidende Rolle.

 

Differenzierung über Innovation


Doch das schaffen viele Banken nicht, sei es aus Kostengründen oder weil für sie die wirtschaftliche Bedeutung zu gering ist. Denn Banken sind keine Technologie- oder Software-Anbieter. In einer Ära, die von Technologie geprägt ist, müssen Banken ihre Rolle entlang der Wertschöpfungskette neu überlegen. Hierbei steht die Kundenzufriedenheit und -bequemlichkeit im Vordergrund.
 

Die Zukunft des Bankings wird von einer Mischung aus technologischer Innovation, strategischer Neuausrichtung und einer ausgeprägten Kundenorientierung geprägt sein. Die Art und Weise, wie sich Banken in dieser neuen Landschaft positionieren, wird entscheidend für ihren Erfolg in einer vernetzten und digitalisierten Welt sein. Dabei gilt es nicht nur den Status quo zu bewahren, sondern proaktiv auf die dynamischen Veränderungen einzugehen. Finanzdienstleister – aber auch Fremdanbieter – stehen vor der Wahl, ob sie Software kaufen, selbst entwickeln oder Kooperationen eingehen sollen.


Wir stehen nicht an der Spitze eines Hypes, sondern erst am Anfang einer Entwicklung.