Accrual ist ein zentrales Prinzip der doppelten Buchführung und der periodengerechten Rechnungslegung. Dabei werden Geschäftsvorfälle zum Zeitpunkt ihrer wirtschaftlichen Entstehung erfasst – und nicht erst, wenn eine Zahlung tatsächlich erfolgt. Mithilfe dieses Verfahrens kann der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens realistisch und zeitlich korrekt dargestellt werden.
Das Accrual-Prinzip steht im Gegensatz zur Kassenbasis (Cash Accounting). Hier werden Einnahmen und Ausgaben erst berücksichtigt, wenn Geld tatsächlich ein- oder ausgezahlt wird.
Konkret bedeutet das:
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Erträge werden verbucht, sobald sie realisiert sind, also beispielsweise dann, wenn eine Leistung erbracht oder eine Ware geliefert wurde, auch wenn die Bezahlung erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.
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Aufwendungen werden in dem Zeitraum erfasst, in dem sie verursacht wurden – unabhängig davon, ob sie schon bezahlt wurden oder die Zahlung erst noch bevorsteht (z.B. bei Kreditoren) bzw. bereits im Voraus geleistet wurde (z.B. Miete).
Typische Beispiele fĂĽr periodengerechte Abgrenzungen sind aufgelaufene Zinsen, RĂĽckstellungen, noch nicht fakturierte Leistungen oder aktive Rechnungsabgrenzungsposten (ARAP).
Das Accrual-Prinzip bildet die Grundlage internationaler Rechnungslegungsstandards wie IFRS oder US-GAAP und wird auch im Schweizer Obligationenrecht (OR 958) im Rahmen des «True and Fair View» angewendet.