Bundeskanzler Gerhard Schröder, der Deutschland von 1998 bis 2005 regierte, leitete während seiner zweiten Amtszeit eine umfassende wirtschafts- und sozialpolitische Reformagenda ein, die als «Agenda 2010» bekannt wurde. Diese Reformen, die ab dem Jahr 2003 schrittweise umgesetzt wurden, stellten einen markanten Einschnitt in das deutsche Sozialsystem und die Arbeitsmarktpolitik dar.
Ziel der Agenda 2010 war es, die strukturellen Probleme der deutschen Wirtschaft zu beheben, die sich zu Beginn der 2000er-Jahre in Form von hoher Arbeitslosigkeit, stagnierendem Wachstum und steigenden Sozialausgaben manifestierten. Die Bundesregierung sah darin eine Gefahr für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Standorts Deutschland.