Der APR (Annual Percentage Rate) gibt die Gesamtkosten eines Kredits oder einer Kreditkarte an und entspricht dem effektiven Jahreszins. Im Gegensatz zum nominalen Zinssatz, der nur die reinen Zinsen auf den geliehenen Betrag darstellt, berücksichtigt der APR zusätzlich alle anfallenden Gebühren und Nebenkosten, wie beispielsweise Bearbeitungsgebühren, Kontoführungsgebühren oder Versicherungsprämien. Dadurch gibt der APR einen realistischeren und vergleichbaren Wert für die tatsächlichen jährlichen Kosten eines Kredits an.
Der APR ist besonders hilfreich für Verbraucher:innen, um verschiedene Kreditangebote objektiv zu vergleichen – unabhängig davon, wie attraktiv ein nomineller Zinssatz auf den ersten Blick erscheinen mag. Ein Kredit mit einem scheinbar günstigen Zinssatz kann durch versteckte Gebühren in der Gesamtkostenbetrachtung teurer sein als ein Angebot mit einem höheren Nominalzins ohne Zusatzkosten.
In der Schweiz ist die Erhebung von Zinsen gesetzlich geregelt. Seit dem 1. Mai 2023 gelten neue Höchstzinssätze für Konsumkredite. Der maximale APR liegt bei 11% für Barkredite und bei 13% für Überziehungskredite (z.B. auf Kreditkarten oder bei Kontoüberziehungen). Diese Obergrenzen sollen sicherstellen, dass Kreditnehmer:innen vor übermässiger Verschuldung geschützt werden.
Bei der Kreditwahl sollte daher immer der effektive Jahreszins (APR) berücksichtigt werden, nicht nur der Nominalzins. Wer sich bewusst informiert, kann hohe Zusatzkosten vermeiden und verantwortungsbewusste Finanzentscheidungen treffen.