Der Cantillon-Effekt beschreibt eine ökonomische Theorie, die besagt, dass sich die Auswirkungen einer Erhöhung der Geldmenge nicht gleichmässig auf alle Wirtschaftsakteur:innen verteilen. Der Effekt ist nach dem Ökonomen Richard Cantillon (1680-1734) benannt.
Er erklärt, dass neu in die Wirtschaft eingeführtes Geld nicht sofort und gleichmässig in allen Bereichen und bei allen Menschen ankommt. Vielmehr profitieren zunächst die Akteur:innen, die das neue Geld als erste erhalten. Sie können vor den Preissteigerungen, die später durch die Geldmengenausweitung entstehen, kaufen und haben dadurch einen wirtschaftlichen Vorteil. Später steigen die Preise, wodurch die Kaufkraft des Geldes für andere Marktteilnehmer:innen, die das Geld später erhalten, sinkt.