Greenmail

Bei der Greenmail-Praxis im Finanzwesen erwirbt ein Unternehmen eine beträchtliche Anzahl von Aktien eines Unternehmens, um eine feindliche Übernahme anzudrohen. Das Ziel ist, das Unternehmen dazu zu bewegen, die Aktien zu einem höheren Preis zurückzukaufen, als sie ursprünglich erworben wurden. Der Käufer erzielt dadurch einen kurzfristigen Gewinn. Der Begriff «Greenmail» setzt sich aus «green» (Geld, Greenback) und «blackmail» (Erpressung) zusammen.

Ein prominentes Beispiel aus der Finanzwelt ist der Fall von T. Boone Pickens (1928-2019), einem Investor, der in den 1980er Jahren dafür bekannt wurde, Anteile von Unternehmen zu kaufen, um sie dann zur Rückkaufverhandlung zu zwingen. Auch die Aktionen von Carl Icahn gegenüber der Fluggesellschaft TWA sind ein bekanntes Beispiel für Greenmail.

In den USA wurde die Praxis durch den Internal Revenue Code Section 5881 eingeschränkt, der eine fünfzigprozentige Steuer auf Greenmail-Gewinne auferlegt. Viele Unternehmen haben darüber hinaus «Poison Pills» (Abwehrstrategien gegen Übernahmen) eingeführt, um Greenmail zu verhindern.

In der modernen Finanzwelt sind derartige Fälle weniger häufig, doch die Konzepte der feindlichen Übernahme und der Abwehrmassnahmen sind nach wie vor von Relevanz.

Siehe auch Shark Repellents.

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