Der Halo-Effekt ist ein kognitives Phänomen, bei dem die Wahrnehmung einer einzelnen positiven Eigenschaft einer Person, eines Produkts oder einer Organisation die Wahrnehmung anderer, nicht damit verbundener Eigenschaften beeinflusst. Dies führt dazu, dass positive Eigenschaften auf andere Bereiche übertragen werden, obwohl es dafür keine objektiven Anhaltspunkte gibt. Der Effekt kann auch negativ sein, wenn eine negative Eigenschaft die Wahrnehmung anderer Eigenschaften negativ beeinflusst. Der Halo-Effekt zeigt, wie stark unser Urteil von einzelnen, oft oberflächlichen Eindrücken beeinflusst wird, und unterstreicht die Bedeutung objektiver Bewertungsmethoden, um Wahrnehmungsverzerrungen zu vermeiden.
Der Begriff geht auf den US-amerikanischen Psychologen Edward L. Thorndike (1874-1949) zurück, der im Ersten Weltkrieg untersuchte, wie Offiziere ihre Soldaten beurteilten. Dabei stellte er fest, dass körperlich attraktive Soldaten auch als intelligenter und ausdauernder eingeschätzt wurden.