Ludwig Erhard (1897–1977) war ein deutscher Politiker und Wirtschaftswissenschaftler sowie ordoliberaler Vordenker. Er spielte eine zentrale Rolle beim wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Von 1963 bis 1966 war er Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er gilt als einer der wichtigsten Architekten des sogenannten «Wirtschaftswunders», der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung der jungen Bundesrepublik in den 1950er- und 1960er-Jahren.
Zu Erhards wirtschaftspolitischen Massnahmen zählten unter anderem die Aufhebung der Preisbindung, die Förderung des freien Wettbewerbs, die Liberalisierung des Marktes sowie die Integration Deutschlands in den westeuropäischen Wirtschaftsraum. Er war überzeugt, dass sich «Wohlstand für alle» am besten durch eine freiheitliche Wirtschaftsordnung erreichen lasse, die den Menschen individuelle Entfaltung ermögliche, aber zugleich soziale Sicherheit garantiere.