Ein Aktiensplit ist ein rein technischer Vorgang, bei dem ein Unternehmen seine bestehenden Aktien in mehrere neue Aktien aufteilt. Dies erfolgt typischerweise in einem bestimmten Verhältnis, beispielsweise 5:1 oder 10:1, was bedeutet, dass die Aktionärinnen und Aktionäre für jede bisher gehaltene Aktie fünf oder zehn neue Aktien erhalten. Dadurch steigt die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien, während sich der Kurs pro Aktie proportional reduziert. Der Gesamtwert des Unternehmens ändert sich dabei nicht, ebenso wenig der prozentuale Anteil einer einzelnen Anlegerin oder eines Anlegers. Wer vor dem Split beispielsweise ein Prozent am Unternehmen hielt, besitzt auch danach weiterhin exakt ein Prozent, allerdings in Form einer grösseren Anzahl von Aktien zu einem niedrigeren Kurs.
Der Zweck eines Aktiensplits liegt in der Regel darin, die Handelbarkeit einer Aktie zu verbessern. Ist der Kurs einer Aktie über die Jahre stark gestiegen, kann sie für neue Anlegerinnen und Anleger auf den ersten Blick teuer wirken. Durch den Split sinkt der Stückpreis und damit die psychologische Hürde, eine Aktie zu kaufen. So kann die Nachfrage steigen und die Liquidität am Markt verbessert werden. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass ein Aktiensplit keinen zusätzlichen Unternehmenswert schafft und nicht auf eine bessere Geschäftsentwicklung hindeutet. Es handelt sich um eine rein formale Massnahme, die lediglich die Struktur der Aktien verändert. Investorinnen und Investoren sollten daher den fundamentalen Wert des Unternehmens im Blick behalten und einen Aktiensplit nicht mit einer realen Wertsteigerung verwechseln.