BRICS-Staaten

Der Begriff «BRICS» wurde 2001 von Jim O’Neill, dem damaligen Chefökonomen von Goldman Sachs, geprägt. Er stand zunächst für die fünf wichtigsten Schwellenländer: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, das 2010 hinzukam. Diese Staaten verbindet ihre demografische Grösse, wirtschaftliche Dynamik und das Streben nach mehr Einfluss in der globalen Ordnung.

Im Januar 2024 wurde die Gruppe erweitert. Neu aufgenommen wurden Saudi-Arabien, der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien. Damit hat sich der Charakter der Gruppe verändert. Die BRICS-Staaten entwickeln sich zunehmend zu einem geopolitischen Gegengewicht zur G-7 und gewinnen im Globalen Süden an Einfluss. Insbesondere China treibt diese Entwicklung voran, um den vom Dollar dominierten Westen herauszufordern und neue multilaterale Strukturen zu etablieren.

Parallel dazu gibt es eine weitere Gruppe vielversprechender Schwellenländer, die sogenannten CIVETS: Kolumbien, Indonesien, Vietnam, Ägypten, die Türkei und Südafrika. Dieser Begriff wurde 2009 von der «Economist Intelligence Unit» geprägt und betont die wirtschaftliche Dynamik, die junge Bevölkerung und die Reformbereitschaft dieser Länder. Südafrika und Ägypten gehören inzwischen zu beiden Gruppen und verdeutlichen die Schnittmengen strategisch wichtiger Wachstumsmärkte.

Während BRICS zunehmend geopolitisch agiert, stehen bei den CIVETS die wirtschaftliche Innovationskraft und Investorenattraktivität im Vordergrund. Beide Gruppen verdeutlichen jedoch den globalen Trend, dass sich das wirtschaftliche und politische Machtzentrum zunehmend in Richtung Asien, Afrika und Lateinamerika verschiebt.

Für Investor:innen und politische Entscheidungsträger:innen bieten sowohl BRICS als auch CIVETS wertvolle Perspektiven, um die Weltmärkte der Zukunft besser zu verstehen – und aktiv mitzugestalten.

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