Deflation, das Gegenteil von Inflation, bezeichnet einen anhaltenden Rückgang des allgemeinen Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft. Sie tritt ein, wenn die Inflationsrate unter null Prozent fällt, das heisst, wenn die Preise im Durchschnitt über einen bestimmten Zeitraum hinweg sinken.
Auf den ersten Blick mag das für Konsument:innen positiv erscheinen, da Güter günstiger werden. Doch dauerhaft sinkende Preise können ernste wirtschaftliche Folgen haben. Unternehmen erzielen geringere Einnahmen, was zu Lohnkürzungen, Entlassungen oder Investitionsstopps führen kann. Gleichzeitig verschieben viele Haushalte und Firmen ihre Ausgaben in der Erwartung noch niedrigerer Preise, was die Nachfrage weiter dämpft und eine Deflationsspirale in Gang setzen kann.
Deflation ist besonders gefährlich, weil sie mit einer sinkenden Wirtschaftsleistung, steigender Arbeitslosigkeit und im Extremfall mit einer Verschärfung von Schuldenproblemen einhergeht: Der reale Wert von Schulden steigt, da das Geld an Kaufkraft gewinnt. Zentralbanken versuchen deshalb in der Regel, Deflation aktiv zu verhindern, etwa durch Zinssenkungen oder geldpolitische Stimuli.
In der Wirtschaftsgeschichte kommt Deflation seltener vor als Inflation, ist aber nicht unbekannt, beispielsweise in der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre oder in Japan seit den 1990er-Jahren.