Eurodollars sind US-Dollar, die auf Bankkonten ausserhalb der Vereinigten Staaten, typischerweise bei Banken in Europa, Asien oder in Offshore-Finanzzentren, gehalten werden. Obwohl sie ausserhalb der USA zirkulieren, handelt es sich nicht um eine eigene Währung, sondern um reguläre US-Dollar.
Der Begriff «Euro» im Namen hat nichts mit der heutigen europäischen Gemeinschaftswährung zu tun. Er geht auf die Ursprünge dieses Marktes in den 1950er Jahren zurück, genauer gesagt auf eine französische Bank namens Banque Commerciale pour l’Europe du Nord in Paris. Diese hatte im internationalen Telex-System den Kürzelnamen «Eurobank». Die Sowjetunion nutzte diese Bank, um US-Dollar ausserhalb der USA zu lagern – vor allem, um einen möglichen Zugriff durch amerikanische Behörden zu verhindern. Diese Einlagen wurden als «Eurobank-Dollars» bekannt, woraus sich später der Begriff «Eurodollars» entwickelte.
Mit der Zeit wurde der Begriff verallgemeinert und bezeichnet heute sämtliche US-Dollar-Einlagen ausserhalb der Vereinigten Staaten – unabhängig vom genauen Standort. Eurodollars spielen eine zentrale Rolle im internationalen Finanzsystem. Sie sind ein Schlüsselelement im globalen Interbankenmarkt und ermöglichen weitgehend unregulierte Dollarfinanzierungen. Dadurch haben sie eine grosse Bedeutung für die weltweite Liquiditätsversorgung.