Gierfonds

Der Begriff «Gierfonds» taucht in der öffentlichen Debatte immer dann auf, wenn es um die dunkle Seite der Finanzwelt geht. Damit sind in der Regel keine klassischen Investmentfonds gemeint, sondern aggressive Hedgefonds, die mit riskanten Strategien und hoher Hebelwirkung auf maximale Rendite aus sind – oft ohne Rücksicht auf Verluste Dritter. Der Ausdruck ist nicht fachlich definiert, sondern dient als polemischer Sammelbegriff für Akteure, die im Finanzsystem vor allem eines treiben: Gier.

Diese Fonds spekulieren gezielt auf Unternehmenskrisen, Staatspleiten oder Marktverwerfungen. Sie kaufen notleidende Anleihen bankrotter Staaten zu Tiefstpreisen auf und klagen später auf volle Rückzahlung – ein Vorgehen, das ihnen den Beinamen «Geierfonds» (englisch: «vulture funds») eingebracht hat.

Kritiker werfen solchen Fonds vor, die Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens zu untergraben. Ihre kurzfristige Gewinnorientierung stellt Arbeitsplätze, Umweltstandards oder gesellschaftliche Verantwortung hintan. Auch die Rolle aktivistischer Investoren, die sich in Unternehmen einkaufen, um die Strategie mitzugestalten – meist mit dem Ziel, die Aktienkurse kurzfristig zu steigern –, wird oft als «Giermechanik» kritisiert.

Demgegenüber stehen Fonds, die auf langfristige Stabilität und Nachhaltigkeit setzen. Diese sogenannten «Impact Funds» stellen neben der Rendite auch ökologische und soziale Wirkungen in den Mittelpunkt ihrer Anlagestrategie.

Siehe auch Heuschrecken.

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