Langläufer sind Obligationen mit einer langen (Rest-)Laufzeit von in der Regel mehr als zehn Jahren. Sie zeichnen sich durch eine hohe Zinssensitivität aus, das heisst, ihr Kurs reagiert besonders stark auf Veränderungen des allgemeinen Zinsniveaus. Steigen die Zinsen am Markt, sinkt der Kurs von Langläufern in der Regel deutlich stärker als der von Obligationen mit kürzerer Laufzeit (sogenannten Kurzläufern). Umgekehrt können Langläufer bei sinkenden Zinsen erheblich an Wert gewinnen. Der Grund dafür liegt in der langfristigen Bindung an einen fixen Zinssatz, wodurch der Barwert zukünftiger Zinszahlungen stark von der aktuellen Zinsentwicklung beeinflusst wird.
Langläufer eignen sich vor allem für Anleger:innen mit einem langfristigen Anlagehorizont und einer höheren Risikobereitschaft in Bezug auf Zinsänderungen. Sie spielen häufig eine Rolle in der strategischen Vermögensallokation, insbesondere bei Versicherungen, Pensionskassen oder langfristig orientierten Privatanleger:innen. In Phasen fallender Zinsen oder bei stabilen Zinserwartungen können Langläufer attraktive Renditechancen bieten.