Zinsrisiko

Das Zinsrisiko beschreibt das Risiko, dem Anleger:innen ausgesetzt sind, dass sich die Zinsen ändern und dadurch der Wert ihrer Obligation verändert wird.

Eine Obligation reagiert invers auf Zinsänderungen, was bedeutet, dass sich ihr Wert umgekehrt proportional zu den Zinsen bewegt. Wenn die Zinsen steigen, wird die Attraktivität von Obligationen im Vergleich zu neuen Obligationen mit höheren Zinssätzen verringert. Das führt dazu, dass der Wert der bestehenden Obligation auf dem Sekundärmarkt sinkt, da Anleger:innen bereit sind, weniger für eine Obligation zu zahlen, die einen niedrigeren Zinssatz bietet.

Beispiel: Eine zweijährige Obligation zum Nominalwert mit einem Coupon von 5 Prozent würde bei einer Zinserhöhung von 1 Prozent 1,8 Prozent verlieren. Bei einer 30-jährigen Obligation zu pari würde die Obligation bereits 13,8 Prozent an Wert verlieren.

Umgekehrt, wenn die Zinssätze fallen, steigt die Attraktivität von Obligationen im Vergleich zu neuen mit niedrigeren Zinssätzen. Infolgedessen steigt der Wert der bestehenden Obligation im Sekundärmarkt.

Beispiel: Eine zweijährige Obligation zum Nominalwert mit einem Coupon von 5 Prozent würde bei einer Zinsreduktion von 1 Prozent 1,9 Prozent zulegen. Bei einer 30-jährigen Obligation zu pari würde die Obligation gar 17,3 Prozent an Wert gewinnen.

Das Konzept der inversen Beziehung zwischen Obligtionenkursen und Zinssätzen ist ein wichtiger Aspekt für Anleger:innen, die den Wert ihrer Obligationen verstehen und die Auswirkungen von Zinsänderungen auf ihr Anlageportfolio einschätzen möchten.

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