Die Trickle-Down-Theorie ist ein wirtschaftspolitisches Konzept, das davon ausgeht, dass finanzielle Vorteile für Wohlhabende und Unternehmen letztlich der gesamten Gesellschaft zugutekommen. Kern dieser Theorie ist die Annahme, dass Steuererleichterungen, Subventionen und Deregulierung auf der obersten wirtschaftlichen Ebene – insbesondere für Unternehmen und Spitzenverdienende – positive Effekte auslösen, die «nach unten durchsickern».
Wenn zum Beispiel Unternehmen durch Steuersenkungen entlastet werden, sollen sie laut Theorie mehr investieren, neue Arbeitsplätze schaffen und höhere Löhne zahlen. Auch vermögende Privatpersonen sollen durch ihre höheren Konsum- und Investitionsausgaben indirekt zum wirtschaftlichen Aufschwung für alle beitragen.
In der Praxis wird das Konzept oft mit einer Reduktion staatlicher Eingriffe, einer unternehmensfreundlichen Politik und einem niedrigen Spitzensteuersatz kombiniert. Kritiker bemängeln jedoch, dass die positiven Effekte selten wie erhofft bei den unteren Einkommensschichten ankommen und die Ungleichheit sogar zunehmen kann. Trotzdem bleibt die Trickle-Down-Theorie ein zentrales Argument in wirtschaftsliberalen und angebotsorientierten Politikansätzen.
Siehe auch Reaganomics.