Libor

Der Libor (London Interbank Offered Rate) war über Jahrzehnte hinweg einer der wichtigsten Referenzzinssätze im globalen Finanzsystem. Er spiegelte den Zinssatz wider, zu dem sich erstklassige Geschäftsbanken untereinander kurzfristig Geld liehen, also den Interbankenzinssatz. Der Libor wurde täglich für verschiedene Währungen und Laufzeiten fixiert und diente als Grundlage für zahlreiche Finanzprodukte wie Hypotheken, Kredite, Obligationen und Derivate.

In der Schweiz wurde der CHF-Libor zum 1. Januar 2022 offiziell eingestellt und durch den Saron (Swiss Average Rate Overnight) ersetzt. Im Gegensatz zum Libor basiert der Saron nicht auf Schätzungen, sondern auf effektiven Transaktionen am Schweizer Geldmarkt und gilt daher als robuster und manipulationssicherer. Die Umstellung war Teil einer weltweiten Reform, mit der die Transparenz und Stabilität im Finanzsystem erhöht werden sollen. Der Libor hatte infolge von Manipulationsskandalen und einem Rückgang der Handelsaktivität auf dem Interbankenmarkt an Glaubwürdigkeit verloren.

Zurück zum Glossar