Der 1e-Pensionsplan ist ein spezielles Modell der beruflichen Vorsorge in der Schweiz und richtet sich an Gutverdienende sowie Kaderangestellte. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Jahreseinkommen von über 132'300 Franken (Stand 2025). Der Begriff «1e» leitet sich von Artikel 1e der BVV 2 (Verordnung über die berufliche Vorsorge) ab und steht für mehr Flexibilität im überobligatorischen Teil der Pensionskasse.
Im Unterschied zur klassischen Pensionskasse ermöglicht der 1e-Plan Schweiz den Versicherten, ihre Anlagestrategie selbst zu bestimmen. Je nach Anbieter stehen in der Regel zwischen drei und zehn Strategien zur Auswahl – von konservativ bis wachstumsorientiert. So kann beispielsweise ein aktienlastiges Portfolio gewählt werden, das höhere Renditechancen, aber auch mehr Schwankungen mit sich bringt. Mit dieser individualisierten Vorsorgelösung kann das berufliche Vorsorgevermögen optimal auf die eigene Risikofähigkeit und Risikobereitschaft abgestimmt werden.
Doch der 1e-Plan bringt nicht nur Vorteile. Verluste durch Kurseinbrüche trägt der Versicherte allein, denn es findet keine kollektive Umverteilung wie bei klassischen Vorsorgeplänen statt. Auch die Auswahl der passenden Anlagestrategie setzt Finanzwissen voraus. Wer unüberlegt investiert oder in schwierigen Marktphasen emotional reagiert, riskiert erhebliche Einbussen beim Alterskapital. Ein weiterer Kritikpunkt sind die Kosten. Manche 1e-Lösungen sind mit hohen Verwaltungs- und Produktgebühren verbunden, welche die langfristige Netto-Performance schmälern können.
Trotzdem ist der 1e-Pensionsplan eine attraktive Option für Personen, die sich aktiv mit ihrer Altersvorsorge befassen möchten. Er eignet sich besonders für Versicherte mit hohem Einkommen, Anlageerfahrung und einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont. Entscheidend ist, dass die Anlagelösung transparent, kosteneffizient und zur persönlichen Lebenssituation passt.