2-Prozent-Ziel

Das 2-Prozent-Inflationsziel ist eine von vielen Zentralbanken – darunter der Europäischen Zentralbank (EZB), der US-Notenbank (Fed) und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) – verfolgte geldpolitische Strategie. Das Ziel besteht darin, die jährliche Teuerungsrate langfristig bei rund 2% zu stabilisieren. Dieses Niveau gilt als optimaler Kompromiss zwischen Preisstabilität und wirtschaftlichem Wachstum.

Eine moderate Inflation von etwa zwei Prozent wird von Ökonomen als förderlich für Investitionen, Konsum und Lohnerhöhungen angesehen. Sie signalisiert eine gesunde Nachfrage und schafft Spielraum für Realzinsanpassungen. Gleichzeitig dient das Ziel als Schutz vor Deflation, also einem allgemeinen Rückgang des Preisniveaus. Deflation kann zu einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale führen. Verbraucher verschieben Käufe in Erwartung noch tieferer Preise, Unternehmen senken Investitionen, Löhne stagnieren oder sinken und die gesamtwirtschaftliche Nachfrage bricht ein.

Das 2-Prozent-Ziel ist in der Regel symmetrisch zu verstehen, das heisst, Abweichungen nach oben und unten sind kurzfristig tolerierbar, solange das mittelfristige Ziel nicht gefährdet ist. Die Glaubwürdigkeit dieses Ziels ist von zentraler Bedeutung für die Erwartungen von Haushalten, Unternehmen und Finanzmärkten. Dadurch beeinflusst sie direkt das wirtschaftliche Verhalten und die Preisentwicklung.

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