Aktienrückkauf

Ein Aktienrückkauf (engl. «share buyback») liegt vor, wenn ein Unternehmen eigene Aktien am Markt zurückkauft. Dadurch reduziert sich die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien, was sich auf verschiedene Weise positiv auf das Unternehmen und dessen Aktionärinnen und Aktionäre auswirken kann.

In der Schweiz nutzen börsennotierte Unternehmen Rückkäufe aus folgenden Gründen:

  • Verwendung überschüssiger Liquidität: Wenn ein Unternehmen über mehr freie Mittel verfügt, als für Investitionen, Innovationen oder den Abbau von Schulden nötig ist, kann es diese durch Rückkäufe an die Eigentümerinnen und Eigentümer zurückführen.

  • Stützung des Aktienkurses: Bei Kursschwächen können Rückkäufe die Nachfrage erhöhen und so den Kurs stabilisieren oder sogar anheben.

  • Steigerung des Gewinns pro Aktie (EPS): Da sich der Unternehmensgewinn auf weniger ausstehende Aktien verteilt, steigt das EPS. Diese Kennzahl ist insbesondere für institutionelle Investoren von Bedeutung.

  • Optimierung der Kapitalstruktur: Durch den Rückkauf verringert sich das Eigenkapital. In Kombination mit Fremdkapital führt dies zu einem höheren Verschuldungsgrad – eine Strategie, die je nach Steuerumfeld vorteilhaft sein kann.

Aktienrückkäufe gelten neben Dividenden als flexible Form der Kapitalausschüttung. Sie können zudem ein Vertrauenssignal des Managements darstellen, insbesondere dann, wenn das Unternehmen davon ausgeht, dass seine Aktie unterbewertet ist.

Gleichzeitig gibt es auch Kritik. Exzessive Rückkäufe können langfristige Wachstumschancen gefährden, etwa wenn sie zulasten von Forschung, Entwicklung oder strategischen Investitionen gehen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Rückkaufprogrammen ist daher essenziell.

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