Beim Open Banking machen Banken ihre Daten und Dienste über standardisierte digitale Schnittstellen, sogenannte APIs (Application Programming Interfaces), für Drittanbieter zugänglich. So können autorisierte Unternehmen auf Kontoinformationen zugreifen oder Zahlungsdienste anbieten, sofern die Kund:innen ausdrücklich zustimmen. Das Ziel besteht darin, Innovation, Transparenz und Wettbewerb im Finanzsektor zu fördern.
Open Banking verändert die Finanzwelt grundlegend – sowohl im Endkundengeschäft (B2C) als auch im Firmenkundensegment (B2B). Im B2C-Bereich entstehen so beispielsweise Multibanking-Apps, intelligente Budgetplaner oder automatisierte Vermögensverwaltungen. Im B2B-Bereich nutzen spezialisierte Fintechs – etwa aus dem Bereich Wealthtech – die offene Infrastruktur, um Unternehmen moderne, digitale Lösungen anzubieten.
Ein Beispiel ist Descartes, ein Schweizer Wealthtech-Unternehmen, das mithilfe von Open Banking automatisierte Vorsorge- und Vermögenslösungen für Banken und Versicherungen entwickelt. Durch die Integration über APIs lassen sich digitale Säule 3a-Produkte oder Freizügigkeitskonten direkt in bestehende Systeme einbinden. Das reduziert den operativen Aufwand, erhöht die Benutzerfreundlichkeit und ermöglicht eine präzise, datenbasierte Beratung.
Voraussetzungen für ein funktionierendes Open-Banking-Ökosystem sind hohe Sicherheitsstandards, Datenschutz und klare regulatorische Vorgaben. In der Schweiz setzt die Branche dabei vorwiegend auf freiwillige Kooperationen, während in der EU regulatorische Initiativen wie die PSD2 (Payment Services Directive 2) Open Banking gesetzlich verankern.
Open Banking ist somit ein SchlĂĽssel zur Digitalisierung des Finanzwesens: Es ist offen, vernetzt und kundenorientiert.