Red Flag

In der Finanzwelt bezeichnet der Begriff «Red Flags» Warnsignale oder Hinweise, die auf potenzielle Risiken, Unregelmäßigkeiten oder problematische Entwicklungen im Zusammenhang mit einer Anlage, einem Unternehmen, einem Finanzinstrument oder einer Transaktion hin. Sie sollen Anleger:innen, Analyst:innen, Compliance-Verantwortliche oder Revisionsstellen frühzeitig auf mögliche Gefahren aufmerksam machen, bevor daraus finanzielle Verluste oder rechtliche Konsequenzen entstehen können.

Red Flags können ganz unterschiedliche Formen annehmen, beispielsweise ungewöhnliche Veränderungen in der Bilanz, überdurchschnittlich hohe Renditeversprechen, mangelnde Transparenz der Geschäftsleitung, häufige Wechsel im Verwaltungsrat oder in der Geschäftsführung, offene Rechtsverfahren, nicht nachvollziehbare Geschäftsmodelle oder auffällige Transaktionsmuster. Auch ein fehlender Revisionsbericht, verzögert publizierte Jahresabschlüsse oder eine übermässige Verschuldung gelten als typische Warnzeichen.

Gerade in der Schweiz, wo hohe Standards in Bezug auf Compliance, Geldwäschereibekämpfung (AML) und regulatorische Sorgfaltspflichten gelten, spielen Red Flags eine zentrale Rolle – etwa im Rahmen von Due-Diligence-Prüfungen, FINMA-Vorgaben oder Know-Your-Customer-Prozessen (KYC). Sie helfen dabei, Reputationsrisiken zu erkennen, Fehlanreize zu hinterfragen und fundierte Entscheidungen im Risiko- und Anlageprozess zu treffen.

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