Die Put/Call-Ratio (PCR) wird berechnet, indem die Anzahl der gehandelten Put-Optionen durch die Anzahl der gehandelten Call-Optionen dividiert wird. Ein PCR von 1 bedeutet, dass die Anzahl der gehandelten Call- und Put-Optionen gleich ist. Wenn mehr Put-Optionen als Call-Optionen gehandelt werden, ist der Wert grösser als 1, wenn das Volumen der Call-Volumen grösser ist, ist das PCR kleiner als 1.
Die Put/Call-Ratio zeigt somit die allgemeine Stimmung («Mood») am Finanzmarkt an. Wenn die Ratio hoch ist, kann dies darauf hindeuten, dass mehr Händler:innen eine pessimistische Haltung gegenüber dem zugrunde liegenden Vermögenswert einnehmen und einen Kursrückgang erwarten. Ist die Ratio hingegen niedrig, kann dies darauf hindeuten, dass mehr Händler:innen eine positive Einstellung zu dem Vermögenswert haben und einen Kursanstieg erwarten.
Ein Beispiel für ein hohes Put/Call-Verhältnis gab es während der Finanzkrise 2008. In diesem Zeitraum erreichte die Put/Call-Ratio für den S&P 500 Index einen Wert von 4,5, was auf eine sehr negative Einschätzung des Gesamtmarktes durch den Handel hindeutete. Diese Stimmung spiegelte sich in dem starken Rückgang der Aktienkurse in diesem Zeitraum wider.
Während der Technologieblase in den späten 1990er Jahren lag die Put/Call-Ratio dagegen bei nur 0,3, was darauf hindeutete, dass der Handel eine sehr optimistische Haltung gegenüber dem Markt einnahm. Diese Stimmung spiegelte sich in dem starken Anstieg der Aktienkurse in diesem Zeitraums wider.
Wichtig zu wissen: Wie jede Kennzahl kann auch die Put/Call-Ratio nur Anhaltspunkte liefern. Wenn zum Beispiel die Konjunkturdaten für die USA negativ ausfallen, ist es durchaus möglich, dass das Put/Call-Verhältnis für den US-Leitindex S&P 500 über 1 steigt. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass der Aktienindex fallen wird.