Eine Untergewichtung (englisch Underweight) liegt vor, wenn eine bestimmte Anlage – etwa eine Aktie, eine Branche, eine Region, eine Währung oder eine gesamte Anlageklasse – im Portfolio geringer gewichtet ist als im zugrunde liegenden Referenzmassstab, beispielsweise einem Benchmark-Index wie dem MSCI World oder dem S&P 500. Die Untergewichtung ist somit das Gegenstück zur Übergewichtung (Overweight) und stellt eine bewusste Abweichung von der Benchmark dar – meist im Rahmen einer aktiven Anlagestrategie.
Beispiel: Beträgt der Anteil von US-Treasuries im globalen Obligationenindex 25%, eine Anlegerin hält diese jedoch nur zu 15%, liegt eine Untergewichtung dieser Anlageklasse vor. Diese Entscheidung kann auf fundamentalen, makroökonomischen oder risikobezogenen Einschätzungen beruhen, beispielsweise auf der Erwartung steigender Zinsen, politischer Unsicherheit oder einer überbewerteten Marktphase.
Untergewichtungen sind ein zentrales Steuerungselement im aktiven Portfoliomanagement, insbesondere im Rahmen der Taktischen Asset Allocation (TAA). Während die strategische Asset Allocation den langfristigen Anlageplan vorgibt, erlaubt die taktische Anpassung kurzfristige Abweichungen, um Marktchancen zu nutzen oder das Risiko zu mindern.