Aktien profitieren von der Zinssenkung
Im September 2025 entwickelten sich die globalen Aktienmärkte unerwartet stark positiv. Besonders stützend wirkten die Hoffnung auf Zinssenkungen, solide Unternehmensgewinne und ein schwächerer US-Dollar.
Eine aktuelle Einschätzung über die Entwicklungen auf den globalen Finanzmärkten im September 2025:
1. Aktien
Die laufende Aktienhausse befindet sich zwar bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, doch wir sehen weiterhin gute Gründe investiert zu bleiben. Die Bewertungen sind nicht mehr günstig, aber von Übertreibung kann keine Rede sein. Es spricht vieles dafür, Portfolios breit und international zu diversifizieren.
2. Zinsen
Mit der im September erfolgten Senkung des Leitzinses um 0,25% hat die FED den Zinssenkungszyklus begonnen. An den Märkten werden weitere Schritte bereits erwartet. Gleichzeitig bleibt die Inflation erhöht, was dafür spricht, dass die Fed bei künftigen Senkungen zurückhaltender agieren dürfte.
3. US-Dollar
Das Gesamtbild für den Greenback bleibt negativ. Ein wesentlicher Grund ist der Beginn der Zinssenkungen durch die US-Fed. Zusätzlich sehen wir verstärkt Absicherungsstrategien durch ausländische Investoren, die US-Assets kaufen, jedoch gleichzeitig den Dollar verkaufen. Diese Entwicklung erhöht den Druck auf die US-Währung.
4. Gold
Der Goldpreis setzt seinen Höhenflug fort. Getrieben wird die Rallye von der erwarteten Abschwächung des US-Dollars infolge der geldpolitischen Lockerung sowie von anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten, die Gold als sicheren Hafen zusätzlich in den Fokus rücken. Das Zusammenspiel dieser Faktoren hat die Nachfrage nach Gold spürbar verstärkt und die Aussicht auf neue Rekordstände erhöht.
5. Öl
Die OPEC+ hat beschlossen, ihre Fördermengen schneller auszuweiten als geplant – ein Signal, das zusammen mit steigender Produktion ausserhalb des Kartells die Sorge vor einem wachsenden Überschuss verstärkt. Die Internationale Energieagentur rechnet nun für 2025 mit einem Angebotszuwachs von 2,7 Millionen Barrel pro Tag, gefolgt von weiteren 2,1 Millionen Barrel im Jahr 2026. Damit dürfte das globale Ölangebot die Nachfrage um täglich 3,3 Millionen Barrel übersteigen. Für den Markt bedeutet das: Der Ölpreis steht mittelfristig unter weiterem Abwärtsdruck.
Dies ist eine Einschätzung von Adriano Lucatelli, Finanzexperte und Mitgründer sowie Geschäftsführer von Descartes. Die Prognosen und Aussagen über die Finanzmärkte widerspiegeln die persönliche Meinung von Adriano Lucatelli zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich jederzeit verändern. Verweise auf bestimmte Wertpapiere, Vermögensklassen oder Finanzmärkte dienen nur zu Illustrationszwecken und sollten nicht als Beratung oder Empfehlung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren verstanden werden.