Ein verhaltener Börsenmonat

Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen wollten sich viele Anleger:innen nicht zu stark exponieren. Die Aktienmärkte tendierten daher schwächer.

Eine aktuelle Einschätzung über die Entwicklungen auf den globalen Finanzmärkten im Oktober 2024:

1. Aktien

Wer auch immer ins Weisse Haus einzieht, erbt eine Wirtschaft, die zwar etwas schwächelt, aber weiter wächst. Gleichzeitig ist die Fed dabei, die Zinsen zu normalisieren. Wir bleiben daher positiv für die Aktienmärkte.

2. Obligationen

Alle wichtigen Zentralbanken dürften bis Ende Jahr die Zinsen senken. Die EZB dürfte einmal, die Fed zweimal an der Zinsschraube drehen. Auch die SNB wird höchstwahrscheinlich im Dezember die Zinsen nochmals um 0,25% senken.

3. US-Dollar

Wir gehen davon aus, dass sich der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken schwächer entwickeln wird, da die US-Notenbank die Zinsen in diesem Jahr weiter senken dürfte und die Unsicherheit an den Märkten und in der Politik in der zweiten Jahreshälfte zunehmen wird.

4. Gold

Die aktuell starke Nachfrage nach Gold dürfte sowohl von eher spekulativ orientierten Investor:innen, die auf den Trend aufspringen, als auch von Anleger:innen, die vor dem Hintergrund der Unsicherheiten rund um die US-Wahlen und der geopolitischen Spannungen einen «sicheren Hafen» suchen, getrieben sein.

5. Erdöl

Die OPEC+ hat sich darauf geeinigt, die Förderkürzungen für einen weiteren Monat beizubehalten. Bis zum nächsten Ministertreffen der OPEC+ Anfang Dezember wird die Gruppe mehr Klarheit über die Auswirkungen der geld- und fiskalpolitischen Lockerungen und den Ausgang der US-Wahlen haben.

Dies ist eine Einschätzung von Adriano Lucatelli, Finanzexperte und Mitgründer sowie Geschäftsführer von Descartes. Die Prognosen und Aussagen über die Finanzmärkte widerspiegeln die persönliche Meinung von Adriano Lucatelli zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich jederzeit verändern. Verweise auf bestimmte Wertpapiere, Vermögensklassen oder Finanzmärkte dienen nur zu Illustrationszwecken und sollten nicht als Beratung oder Empfehlung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren verstanden werden.