Alpha

Alpha ist eine zentrale Kennzahl im aktiven Portfoliomanagement. Sie beschreibt die Mehrrendite einer Anlage im Vergleich zu einem definierten Referenzwert – in der Regel einem Benchmark-Index. Wird ein positives Alpha erzielt, bedeutet dies, dass die Rendite der Anlage höher war, als angesichts des eingegangenen Risikos (gemessen über Beta) zu erwarten gewesen wäre. Ein negatives Alpha deutet hingegen auf eine Underperformance hin.

Die Kennzahl geht auf das Capital Asset Pricing Model (CAPM) zurück und dient der Beurteilung des aktiven Managements. Ein Alpha von +1% bedeutet beispielsweise, dass ein Portfolio 1 Prozentpunkt mehr Rendite als seine Benchmark erzielt hat – nach Bereinigung um das systematische Risiko. Dabei ist wichtig: Alpha misst nicht die absolute Wertentwicklung, sondern die risikoadjustierte, relative Performance.

Im Zusammenspiel mit Beta, das die Sensitivität eines Portfolios gegenüber Marktschwankungen beschreibt, ergibt sich ein umfassendes Bild der Portfoliostruktur:

  • Beta > 1: Das Portfolio schwankt stärker als der Markt (höheres systematisches Risiko)

  • Alpha > 0: Das Portfolio hat überdurchschnittlich gut abgeschnitten, was auf ein geschicktes Management oder einen Informationsvorsprung hindeuten kann.

In der Praxis ist die Erzielung eines stabil positiven Alphas jedoch anspruchsvoll. Zahlreiche Studien zeigen, dass nur wenige aktive Fondsmanager:innen langfristig ein signifikantes Alpha erwirtschaften – insbesondere nach Abzug von Gebühren. Genau deshalb werden passive Strategien, die auf Marktrenditen setzen, bei vielen Investor:innen immer beliebter.

Für professionelle Anleger:innen bleibt Alpha jedoch eine zentrale Steuerungs- und Analysegrösse. In Mandaten mit klaren Zielvorgaben – etwa bei Pensionskassen oder Stiftungen – dient Alpha dazu, die Wertschöpfung durch aktives Management objektiv zu messen und mit alternativen Anlagestrategien zu vergleichen.

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