Die Turnover Ratio (auch Portfolioumschlagshäufigkeit genannt) ist eine Kennzahl, die angibt, wie häufig die in einem Fonds gehaltenen Wertpapiere innerhalb eines bestimmten Zeitraums – üblicherweise eines Jahres – gekauft oder verkauft wurden. Sie wird berechnet, indem der geringere Wert aller Käufe oder Verkäufe eines Fondsportfolios durch dessen durchschnittlichen Nettoinventarwert (NAV) dividiert wird.
Eine Turnover Ratio von 1 (bzw. 100%) bedeutet, dass das gesamte Portfolio innerhalb eines Jahres einmal vollständig umgeschlagen wurde. Eine Ratio von 0,2 (20%) deutet beispielsweise darauf hin, dass nur ein Fünftel des Portfolios ersetzt wurde. Eine hohe Turnover Ratio signalisiert also häufiges Umschichten, während eine niedrige Ratio auf eine Buy-and-Hold-Strategie schliessen lässt.
Für Anleger:innen ist die Turnover Ratio aus mehreren Gründen relevant. Erstens verursacht ein hoher Umschlag in der Regel höhere Transaktionskosten, die die Nettorendite des Fonds schmälern können. Zweitens kann eine hohe Umschlagshäufigkeit steuerliche Auswirkungen haben, insbesondere in Ländern mit Kapitalertragsteuer auf kurzfristige Gewinne. In der Schweiz ist dies für Privatanleger:innen jedoch meist nicht relevant, solange sie als Vermögensverwalter:innen gelten. Drittens spiegelt eine niedrige Turnover Ratio oft eine langfristig orientierte Anlagestrategie wider, was von vielen Investor:innen als Qualitätsmerkmal betrachtet wird.
Insbesondere bei passiv verwalteten Fonds wie ETFs ist die Turnover Ratio in der Regel deutlich geringer als bei aktiv gemanagten Fonds, da sie lediglich Indexveränderungen nachvollziehen. Eine fundierte Beurteilung der Turnover Ratio sollte daher immer im Kontext der Fondsstrategie und der Marktdynamik erfolgen.