Der Konjunkturhimmel verdunkelt sich

Viele Anlegerinnen und Anleger wurden im Mai auf dem falschen Fuss erwischt. Die von vielen erwarteten Gewinneinbrüchen blieben aus. Die weltweiten Indizes brachen stattdessen nach oben aus. Alles eitel Sonnenschein?

1. Aktien

Man darf sich nicht von den steigenden Aktienkursen blenden lassen. Denn nur wenige Unternehmen sind dafür verantwortlich. Im Prinzip trägt nur Big-Tech den breiten Aktienmarkt. Die Rezessionsgefahren bleiben intakt, weshalb sich eine defensivere Positionierung lohnt.

2. Obligationen

Die Obligationenmärkte befinden sich weiterhin im Spannungsfeld der nachlassenden Wirtschaftsdynamik und der straffen Geldpolitik. Solange sich keine eindeutige Tendenz abzeichnet, erwarten wir seitwärtsbewegende Anleihenmärkte.

3. US-Dollar

Der Abwärtsdruck auf den Greenback bleibt bestehen. Hauptgründe dürfte die abnehmende Dynamik der US-Wirtschaft sein. Auf der anderen Seite profitiert der Schweizer Franken von seiner Funktion als sicherer Hafen.

4. Gold

Es bestehen weiterhin gute Gründe für positive Goldpreisentwicklungen. Einerseits bleibt die Nachfrage der Zentralbanken nach dem gelben Edelmetall stark. Anderseits stützt der schwache US-Dollar den Goldpreis.

5. Erdöl

Es zeichnet sich eine Verknappung der Versorgung ab. So deutet vieles darauf hin, dass die OPEC+-Staaten die angekündigten Förderkürzungen einhalten. Aber auch die kommerziellen Ölvorräte der OPEC-Produzenten nahmen ab. Beide Faktoren dürften die Ölpreise stützen.

Dies ist eine Einschätzung von Adriano Lucatelli, Finanzexperte und Mitgründer sowie Geschäftsführer von Descartes. Die Prognosen und Aussagen über die Finanzmärkte widerspiegeln die persönliche Meinung von Adriano Lucatelli zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich jederzeit verändern. Verweise auf bestimmte Wertpapiere, Vermögensklassen oder Finanzmärkte dienen nur zu Illustrationszwecken und sollten nicht als Beratung oder Empfehlung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren verstanden werden.