Standardabweichung

Die Standardabweichung ist ein zentrales statistisches Mass zur Bewertung des Risikos eines Portfolios. Sie gibt an, wie stark die einzelnen periodischen Renditen eines Portfolios um den Durchschnittswert streuen. Eine hohe Standardabweichung bedeutet, dass die Renditen stark schwanken – also ein höheres Risiko für den die Anlegerin oder den Anleger besteht. Eine niedrige Standardabweichung deutet hingegen auf stabilere, vorhersehbarere Renditen hin.

In der Praxis wird die Standardabweichung häufig eingesetzt, um die historische Volatilität eines Finanzinstruments oder Portfolios zu analysieren. Sie ermöglicht einen objektiven Vergleich verschiedener Anlagen hinsichtlich ihres Risikoprofils. Besonders im Rahmen der modernen Portfoliotheorie spielt sie eine zentrale Rolle, etwa beim sogenannten Risiko-Rendite-Profil, in dem Anleger:innen versuchen, bei gegebener Risikobereitschaft die optimale Rendite zu erzielen.

Das Konzept der Standardabweichung wurde von dem britischen Statistiker Karl Pearson (1857–1936) entwickelt. Pearson war ein Pionier auf dem Gebiet der modernen Statistik und legte mit seiner Definition der Standardabweichung den Grundstein für viele heute gängige Analysemethoden. Durch seine Arbeit wurde die Streuung von Daten erstmals systematisch quantifizierbar.

In der Finanzanalyse ist die Standardabweichung bis heute ein unverzichtbares Instrument. Sie hilft dabei, Risiken besser zu verstehen, Anlageentscheidungen fundierter zu treffen und Portfolios gezielt zu optimieren. Dennoch sollte sie nie isoliert betrachtet werden, da sie nur vergangenheitsbezogen ist und keine Aussage über zukünftige Schwankungen trifft. Ergänzende Risikokennzahlen wie der Value-at-Risk oder das Beta liefern weitere Perspektiven.

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