Klumpenrisiko im MSCI World Index

Der MSCI World ist ein internationaler Aktienindex. Er umfasst rund 1'450 der weltweit grössten börsenkotierten Unternehmen aus 23 Industrieländern. Wer sich entscheidet, in den Index zu investieren, sollte sich aber auch mit den Schattenseiten dieser Anlage auseinandersetzen.  

Der MSCI World gilt als einer der wichtigsten Aktienindizes. Er dient weltweit als Vergleichsindex für die Aktienperformance in entwickelten Ländern.
 
Anleger:innen können direkt in diesen Aktienindex investieren – mithilfe von Fonds, die den Index möglichst originalgetreu nachbauen (man nennt das auch «passive ETF»). Die Auswahl oder Gewichtung der Unternehmen im Fonds richtet sich dabei genau nach den Regeln des Index. Dieser gibt also vor, welche Firmen enthalten sind, aussortiert werden und neu hinzukommen. Das Gewicht jeder Firma richtet sich nach dem Börsenwert.

Das Problem beim Investieren in MSCI World Index

Sie werden nun vielleicht denken, dass diese Vielfalt an Firmen eine gute Diversifikation bietet. Dem ist aber nicht so. Warum? Weil der MSCI World nach Marktkapitalisierung gewichtet ist – je höher also der Wert einer Firma, desto grösser ihr Gewicht im Index.  Was heisst das genau? 

Sieben amerikanische Giganten dominieren den Weltindex!

Die Aktien der «Magnificent 7» (Apple, Alphabet, Amazon, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla), die in den letzten Jahren eine unglaubliche Performance hingelegt haben, haben ein Gewicht im Weltindex MSCI World von rund 21 Prozent (Stand August 2024). 

Zudem machen US-Firmen im Weltindex rund 72 Prozent aus. 

Wenn Sie also in den MSCI World investieren, legen Sie fast drei Viertel Ihres Geldes in amerikanische Firmen an – und vor allem in 7 Tech-Giganten.

Sieht so etwa Diversifikation aus? 

Kaum. Genau genommen geht man bei einer Investition in den Weltindex die Wette ein, dass die USA den Rest der Welt outperformt.

Natürlich haben Anleger:innen in den letzten Jahren vom Boom dieser sieben amerikanischen Mega-Caps profitiert. Eine Investition in den MSCI World ist nicht falsch – man muss sich aber bewusst sein, dass man nicht breit diversifiziert ist und sollte nicht zu grosse Teile des Vermögens so anlegen.

Übrigens: Wer als Antwort auf dieses Klumpenrisiko anstatt in den MSCI World in den Schweizer Markt SPI investieren will, löst das Problem nicht: Nestlé, Roche und Novartis haben in passiven ETFs sogar ein Gewicht von knapp 50 Prozent. Ihre Anlagen sind also auch hier kaum gestreut.