Aktienrückkäufe («Share Buybacks») bei UBS & Co. erklärt
Hier erfahren Sie, weshalb Unternehmen wie UBS, Nestlé oder Novartis Milliarden in Aktienrückkäufe («Share Buybacks») investieren – und was das für Anlegerinnen und Anleger bedeutet.
Bei einem Aktienrückkauf kauft eine börsennotierte Gesellschaft eigene Aktien zurück. Diese können eingezogen («vernichtet») oder behalten werden – letzteres zum Beispiel für Mitarbeiterbeteiligungen. Dadurch reduziert sich die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien, was sich auf verschiedene Weise positiv auf das Unternehmen oder den Gewinn pro Aktie (siehe auch Blogartikel über Kennzahlen) auswirken kann.
Gründe für Aktienrückkäufe
Aktienrückkäufe gelten neben Dividenden als flexible Form der Kapitalausschüttung. In der Schweiz nutzen börsennotierte Unternehmen Rückkäufe aus folgenden Gründen:
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Signalwirkung: Das Management signalisiert, dass es die eigene Aktie für unterbewertet hält.
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Verwendung überschüssiger Liquidität: Wenn ein Unternehmen über mehr freie Mittel verfügt, als für Investitionen, Innovationen oder den Abbau von Schulden nötig ist, kann es diese durch Rückkäufe an die Eigentümer:innen zurückführen.
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Stützung des Aktienkurses: Bei Kursschwächen können Rückkäufe die Nachfrage erhöhen und so den Kurs stabilisieren oder sogar anheben.
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Steigerung des Gewinns pro Aktie (EPS): Da sich der Unternehmensgewinn auf weniger ausstehende Aktien verteilt, steigt das EPS. Diese Kennzahl ist insbesondere für institutionelle Investoren von Bedeutung.
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Optimierung der Kapitalstruktur: Durch den Rückkauf verringert sich das Eigenkapital. In Kombination mit Fremdkapital führt dies zu einem höheren Verschuldungsgrad – eine Strategie, die je nach Steuerumfeld vorteilhaft sein kann.
 
Risiken und Kritikpunkte
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Kurzfristigkeit: Rückkäufe können als Mittel dienen, um EPS künstlich zu erhöhen.
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Verschleierung von Problemen: Rückkäufe bei stagnierendem Wachstum können davon ablenken.
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Fehlallokation von Kapital: Geld fehlt möglicherweise für Innovation oder Investitionen.
 
Beispiele von Aktienrückkäufen aus der Schweiz
Gemäss offiziellen Mitteilungen:
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Nestlé-Aktienrückkauf
Das letzte Aktienrückkaufprogramm lief von 2022–2024 und wurde Ende 2024 abgeschlossen. Rückkauf von 187,4 Millionen Aktien. - 
	
UBS-Aktienrückkauf
Die Aktionär:innen haben an der GV 2025 ein neues Aktienrückkaufprogramm genehmigt, das den Erwerb von Aktien im Wert von bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar ermöglicht. - 
	
Novartis-Aktienrückkauf
Die Aktionär:innen haben an der Generalversammlung 2025 alle Anträge des Verwaltungsrats gutgeheissen, einschliesslich der Vernichtung von 77,5 Millionen Aktien und der Ermächtigung für weitere Rückkäufe im Umfang von 10 Milliarden Franken bis 2028. 
Sind Aktienrückkäufe gut?
Aktienrückkäufe sind ein zweischneidiges Schwert. Richtig eingesetzt, können sie Aktionärinnen und Aktionäre Vorteile bringen und Kapital effizient verteilen. Doch sie erfordern Transparenz und Augenmass – insbesondere dann, wenn ein Unternehmen langfristige Wachstumschancen wahren will.