Eugene Fama ist einer der bedeutendsten Ökonomen der Finanzmarktforschung und vor allem für die Entwicklung der Hypothese der effizienten Märkte (Efficient Market Hypothesis, EMH) bekannt. Diese Theorie geht davon aus, dass alle verfügbaren Informationen stets vollständig in den Marktpreisen enthalten sind, das heisst, dass Märkte effizient sind und es langfristig kaum möglich ist, den Markt durch Stock-Picking oder Market-Timing zu schlagen. Die EMH war über Jahrzehnte hinweg ein Grundpfeiler der modernen Finanztheorie, auch wenn sie später durch neue Ansätze wie die Verhaltensökonomie ergänzt und teilweise infrage gestellt wurde.
Gemeinsam mit Kenneth French entwickelte Fama zudem das einflussreiche Dreifaktorenmodell, das eine Erweiterung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) darstellt. Dieses Modell berücksichtigt neben dem Marktrisiko (Beta) auch die Faktoren «Grösse» (Small vs. Large Caps) und «Bewertung» (Value vs. Growth), um Renditen besser erklären zu können. Famas Modelle und Theorien haben die moderne Portfoliotheorie und viele Anlageprodukte massgeblich geprägt.
Im Jahr 2013 wurde Eugene Fama für seine Arbeit mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet – gemeinsam mit Robert Shiller und Lars Peter Hansen. Die Preisvergabe war besonders spannend, da Shiller mit seiner Forschung zu Marktineffizienzen viele Annahmen der EMH kritisiert. Die gemeinsame Auszeichnung zeigt, wie vielseitig und komplex Finanzmärkte sind und dass unterschiedliche theoretische Perspektiven sich nicht unbedingt widersprechen müssen, sondern einander ergänzen können.
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