Börsianer werden vorsichtiger
Der September wurde seinem Ruf gerecht und verzeichnete – wie fast immer in den vergangenen Jahren – einen Kursrückschlag. Insbesondere die diesjährigen Überflieger aus der Tech-Branche mussten Federn lassen.
1. Aktien
Die Aussicht auf hohe Zinsen für längere Zeit setzte den Aktienmärkten zu. Entsprechend reduzierten die Anleger:innen ihren Risikoappetit. Dies dürfte sich nicht so rasch ändern, was weiter volatile Börsen bedeutet.
2. Obligationen
Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen kletterten auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Dies führte zu einem Zufluss aus dem Aktienmarkt. Der Zinsgipfel scheint jedoch erreicht zu sein. Wir gehen nicht davon aus, dass die Leitzinsen noch wesentlich steigen werden.
3. US-Dollar
Der Greenback hat markant zugelegt, was mit der Stärke der amerikanischen Wirtschaft zusammenhängt. Dadurch hat sich die Überbewertung des Dollars akzentuiert, weshalb wir Rücksetzer nicht ausschliessen.
4. Gold
Die Zunahme der Obligationenrenditen machte das gelbe Edelmetall unattraktiv, das es keinen Ertrag abwirft. So rasch wird sich an der Situation nichts ändern. Der Preis dürfte sich deshalb seitwärts bewegen.
5. Erdöl
Der Ölpreis dürfte noch länger hoch bleiben. Die stärker als erwartete Nachfrage stösst auf ein sinkendes Angebot der Länder der OPEC+.
Dies ist eine Einschätzung von Adriano Lucatelli, Finanzexperte und Mitgründer sowie Geschäftsführer von Descartes. Die Prognosen und Aussagen über die Finanzmärkte widerspiegeln die persönliche Meinung von Adriano Lucatelli zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich jederzeit verändern. Verweise auf bestimmte Wertpapiere, Vermögensklassen oder Finanzmärkte dienen nur zu Illustrationszwecken und sollten nicht als Beratung oder Empfehlung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren verstanden werden.