Säule 3a: Ab welchem Alter anfangen? Früh, wenn du später was zu lachen haben willst
Bist du jung und hast dich vielleicht schon gefragt, ab wann du in die Säule 3a einzahlen sollst? Wir raten: Je früher, desto besser – sei es auch nur mit kleinsten Beträgen.
Unser Vorsorgesystem steht auf drei Säulen. Diese sollen die finanzielle Absicherung im Alter gewährleisten. Sowhl die erste Säule – die staatliche Vorsorge (AHV) – als auch die zweite Säule – die berufliche Vorsorge (BVG), sind obligatorisch. Die dritte Säule – die private Vorsorge mit der Säule 3a – ist hingegen freiwillig. Hier zählt die Eigenverantwortung.
Eigenverantwortung? Genau – du bist am Zug!
Sicherlich hast du schon mal etwas von den drei Säulen und dem grossen Problem in der BVG, welches in der Politik rege diskutiert wird, gehört. Doch als junge Person denkt man sich:
«Das isch ja no uu wit weg und ich ha im Moment eh kei Geld zum ufd Siite tue.»
Doch das ist ein Denkfehler. Gerade Junge sollten mit dem Einzahlen beginnen – auch wenn man noch keinen hohen Lohn hat oder sich nur in Nebenjobs etwas dazu verdient: 20 Franken pro Monat sind zum Beispiel ein guter Anfang. Das wären zwei bis drei Starbucks-Kaffees pro Monat weniger.
Warum bereits ab jungem Alter in die Säule 3a einzahlen?
Wer früh mit Einzahlungen in die Säule 3a beginnt, gewinnt auf verschiedenen Ebenen.
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Je früher du dich mit der Vorsorge auseinandersetzt, desto besser. Denn irgendwann merkst du, dass du mit der ersten und zweiten Säule alleine im Alter nicht leben kannst. Viele Menschen realisieren dies erst viel zu spät. Das Bewusstsein für eigenverantwortliches Sparen wird also früh gestärkt.
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Sparen fürs Alter wird schon früh eine ganz normale Gewohnheit und da du dir (hoffentlich😊) abends brav die Zähne putzt, weisst du auch, dass Gewohnheiten schwer zu brechen sind – sprich: man vergisst sie nicht.
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«Mängisch wäri eifach gern riich und chönnt denn immer chille». Diesen Gedanken hatte wohl jeder schon mal. Zwar wird kaum ein Flaschengeist kommen und dir diesen Wunsch erfüllen, aber du kannst dir finanzielle Träume, wie zum Beispiel ein abgesichertes Leben im Alter, selbst erfüllen. Denn: Geld kann man für sich arbeiten lassen – es vermehrt sich, wenn du es richtig und langfristig anlegst. Denn historisch gesehen wächst der Aktienmarkt kontinuierlich. Natürlich gibt es auch Schwankungen und in einem Jahr fallen die Kurse auch mal in den Keller. Aber in der Vergangenheit haben sich die Kurse über viele Jahre hinweg immer wieder erholt und sind weiter gesteigen. Oder anders gesagt: Es hat kaum jemand Geld verloren, der langfristig in die Aktienmärkte investiert war.
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Man kann die Einzahlung in der Steuererklärung vom Einkommen abziehen! (Heisst also, Geld sparen).
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Last but not least: Das Geld, das man jung einzahlt, bleibt am längsten investiert und wirft exponentiell mehr Rendite ab. Warum? Weil man jedes Jahr Zins erhält und diesen reinvestiert, im nächsten Jahr also einen Zins auf den Zins erhält… du ahnst es: Man nennt dies Zinseszins). Kleine Beiträge über viele (frühe) Jahre hinweg können also dank Zinseszins eine schöne Summe werden.
Warum ist die Säule 3a später so wichtig?
Die erste und zweite Säule reichen heutzutage im Alter nicht mehr aus. Die Umverteilung in der zweiten Säule ist ein grosses Problem. Die Politik diskutiert seit einer gefühlten Ewigkeit über Lösungen – aber die Herausforderungen sind gross. Denn: Es gibt eine sogenannte «Überalterung der Gesellschaft», was dazu führt, dass die Jungen zurzeit die Pensionierten finanzieren – dadurch werden sie selber später niemals das erhalten, was sie eigentlich in die Pensionskasse eingezahlt hatten.
Wie funktioniert das Einzahlen in die dritte Säule genau?
Wer in der Schweiz ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen hat, kann in die Säule 3a einzahlen. Und – im Gegensatz zu Gruppenarbeiten, wo du doppelt so viel machst als alle in deiner Gruppe, aber alle am Schluss die gleich gute Note erhalten – spart man in der Säule 3a das Geld NUR für sich selbst. Sprich: Das, was du auf ein individuelles Konto fürs Alter einzahlst, gehört später auch nur dir. Die Selbstvorsorge ist eine Ergänzung zu den ersten zwei Säulen. Der Clou am Ganzen: Das einbezahlte Geld kann man erst nach Pensionierung, oder in Ausnahmefällen auch vorher, beziehen.
Okay – und wie fange ich meine Säule 3a an? Und wo?
Folgende vier Facts musst du kennen, um zu entscheiden:
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Fonds sind besser als Banksparkonten
Du kannst dein Geld auf ein Bankkonto einzahlen oder es zum Beispiel bei Descartes in Wertschriften investieren. Die Banksparlösung gibt praktisch null Zins (man hat also keine Rendite, sondern bloss den Sparbetrag) und das Geld verliert nach einigen Jahren sogar aufgrund von Teuerung an Wert. -
Mit Versicherungen verliert man Flexibilität
Die zweite Möglichkeit ist diejenige der Versicherung; diese ist jedoch gerade bei jungen Menschen nicht zu empfehlen, da man langfristig gebunden ist und Flexibilität verliert. -
Aktiensparen bei Banken ist zu teuer
Falls der Entscheid getroffen wird, dass man das 3a-Geld in einen Fonds mit Wertschriften investieren will (was eine gute Idee ist, gerade bei langem Anlagehorizont) hat man die Möglichkeit, dies bei der Bank zu tun, wo man sowieso schon ist. Aber Achtung: sie haben hohe Gebühren. (Heisst also: sie grasen einen guten Teil deiner Rendite ab!) -
Digitale Lösungen sind einfach und günstig
Digitale Vorsorge-Anbieter haben alle viel tiefere Gebühren als Banken. Man kann das Konto oft komplett digital abschliessen – wie zum Beispiel bei Descartes – und sofort mit den Einzahlungen beginnen, ohne dass man physisch irgendwo hingehen muss.
Welcher Anbieter passt zu mir?
Verschiedene Anbieter legen nach unterschiedlichen Werten an. Die einen investieren in Themenfonds wie zum Beispiel «Diversität» (wobei wir von Themenfonds abraten), andere legen zum Beispiel Wert auf Nachhaltigkeit. Bei Finanzdepot.ch git es eine Übersicht. Man sollte sich bewusst machen, wofür man sein Geld investiert und ob man damit ein gutes Gefühl hat.
Kann ich mein Säule-3a-Geld auch 100-prozentig nachhaltig anlegen?
Ja, zum Beispiel bei Descartes. Wir sind der erste Vorsorgeanbieter der Schweiz, der von Anfang an aus Überzeugung konsequent (das heisst in sämtlichen Strategien) ausschliesslich und zu 100 Prozent ESG-konform anlegt. Aktien von Firmen, welche fundamentale ESG-Kriterien verletzen, werden seit jeher aussortiert. Das bedeutet, dass das Vorsorgegeld der Anleger niemals in Firmen investiert wird, welche hauptsächlich in den folgenden Bereichen tätig sind:
- Nukleare und kontroverse Waffen
- Zivile Schusswaffen
- Kraftwerkskohle
- Ölsand
Andere digitale Vorsorge-Anbieter bieten einen Mix an aus nicht-ESG-konformen und ESG-konformen Strategien. Hier sollte man sich gut informieren.
Ein paar Tipps, die du dir merken solltest…
(… oder zumindest einen Screenshot davon machen (aber dann bitte noch wissen, wo du das Foto hast🤪))
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Sparpotenziale identifizieren
Zum Beispiel auf den morgendlichen Coffee-to-go verzichten und dieses Geld stattdessen einzahlen. -
Dauerauftrag einrichten
Regelmässig während eines Jahres (zum Beispiel gleich wenn der Lohn kommt) einen sinnvollen Betrag automatisch überweisen, den man sich leisten kann. Auch wenn es nur 20 Franken sind. Denn sonst ist die Chance gross, dass man alles ausgibt und Ende Jahr nichts mehr übrig bleibt. -
Nicht erst ganz am Schluss einzahlen
Viele warten bis Ende Jahr, um den ganzen Jahresbetrag auf einmal in die Säule 3a einzuzahlen. Wer stattdessen bereits zu Jahresbeginn mit den Einzahlungen beginnt (zum Beispiel jeden Monat etwas), profitiert länger von den Zinsen und Zinseszinsen. Man hat dann also auch mehr Gewinn am Ende. -
Eine hohe Aktienquote wählen
Man kann mit gutem Gewissen auch eine 100-prozentige Aktienquote wählen, wenn man früh anfängt und das Geld sehr lange investiert bleibt. Denn die historische Entwicklung der Aktienmärkte zeigt, dass der Wert über die Jahre hinweg – trotz Schwankungen – stetig zunimmt. -
Nachhaltig anlegen
Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte einen Anbieter wie Descartes wählen, der wirklich in allen Anlagefonds zu 100 Prozent nach ESG anlegt und kein «Greenwashing» betreibt. So läufst du nicht Gefahr, dass nur ein Teil deines Geldes nachhaltig investiert wird, und der andere nicht. Nachhaltig anlegen heisst übrigens nicht weniger Rendite, wie ein Blick auf unsere vergangenen Renditen zeigt.
Hat sich der Nebel rund um deine private Vorsorge etwas gelichtet? Und wirst du nun gleich ein Konto eröffnen und einen Dauerauftrag einrichten? Oder ist das endlose Scrollen durch Instagram-Posts doch lohnenswerter? Du entscheidest – es ist deine Zukunft.
Über unseren Gastautor: Rustem Kamberi ist Gen-Z-Vertreter und war Kundenberater bei Descartes. Seine Sporen hat er sich zuvor bei der UBS als Privatkundenberater verdient. In dieser Zeit lernte er das Bankgeschäft von der Pike auf kennen. Vor seinem Wechsel zu Descartes war Rustem in der Versicherungsindustrie tätig und befasste sich bereits dort mit Vorsorgefragen.