Tiefe Gebühren bei der Säule 3a sind nett. Netto-Resultate sind wichtiger.

Sie haben ein 3a-Produkt gefunden, das die tiefsten Gebühren verspricht? Das klingt gut. Die meisten Anbieter betonen diesen Punkt gerne. Leider ist das noch kein Grund zum Jubeln. Die tiefsten Kosten garantieren nicht den höchsten Kontostand beim Wechsel in die Pension.

Viele vergleichen Schweizer 3a-Anbieter, als ginge es um einen Ausverkauf bei Migros. Klar, niedrige Kosten in der Säule 3a sind besser als hohe. Aber entscheidend ist, was nach allen Kosten und Steuern tatsächlich hängenbleibt. Die berühmte Netto-Performance. 

Gebühren oder Rendite – was bleibt am Ende wirklich auf dem Konto?

Immer wenn Online-Vergleiche ins Spiel kommen, stehen Gebühren im Rampenlicht. Verständlich. Kosten sind schnell verglichen, Performance dagegen sieht man oft erst nach Jahren. Dabei entscheidet langfristig nur eines: Wie viel Vermögen haben Sie nach Gebühren und Steuern tatsächlich in der Säule 3a aufgebaut? Und hier klaffen die Unterschiede bei identischen Einzahlungen oft auseinander – auch bei passiven Anlagen.

Warum die tiefste Gebühr in der Säule 3a nicht automatisch die beste Wahl ist

Jede Gebühr senkt die Rendite. Aber nicht jede tiefe Gebühr bewirkt eine anständige Performance. Über drei Jahrzehnte kann schon ein halbes Prozent mehr Rendite Zehntausende Franken Unterschied machen. Ein kleines Beispiel – bei 7'258 Franken jährlicher Einzahlung – hochgerechnet auf 30 Jahre:

Rendite p. a.

Endkapital

5%

482’213 CHF

6%

573’804 CHF

Differenz

+91’591 CHF

Ein Prozent mehr Rendite ergibt nach 30 Jahren fast 90’000 Franken mehr Kapital. Da relativiert sich die Nebelpetarde von 0,2 Prozent tieferer Kosten.

Auch bei passiven Lösungen: Deutliche Unterschiede in der Performance

«Passiv ist passiv», sagen viele. Die Unterschiede sind marginal, so der Volksglaube. Die Realität ist abwechslungsreicher, wie die unabhängige Studie von digitalmedia.ch eindrücklich zeigt. Es gibt Unterschiede bei Aktienquote, Auswahl der ETFs, Währungsabsicherung und Rebalancing. Diese kleinen Abweichungen machen auf die Dauer eine erstaunlich grosse Differenz. 

Diese Faktoren beeinflussen die Netto-Performance bei passiven Säule-3a-Anbietern messbar – auch bei vergleichbarer TER (Total Expense Ratio):

Kriterien zum objektiven Vergleich von 3a-Produkten

Wer 3a-Produkte bewerten will, sollte folgende Aspekte heranziehen:

Kriterium

Bedeutung

Gebühren (TER, All-in-Fee)

Wichtig, aber nicht ausschlaggebend

Netto-Rendite über 3, 5, 10 Jahre

Ausschlaggebend für Endvermögen

Asset Allocation (zum Beispiel 85 % Aktien)

Je nach Risikobereitschaft entscheidend

Transparenz & Umsetzung

Steuereffizienz, ETF-Wahl, Rebalancing-Logik

Wer vergleichen will, muss weiterdenken als bis zur Gebühr. Die entscheidende Zahl steht am Ende. Und die lässt sich ziemlich eindeutig vergleichen.

Zufallsprodukt Rendite? Leider nein – auch bei Passiv

Gern gehört: Die Performance sei bei passiven Produkten Glücksache. Das bleibt Theorie. In Wirklichkeit gibt es Muster: Wer konstant hinterherhinkt, macht systematisch etwas weniger gut. Wer langfristig vorne liegt, macht vieles richtig – bei Strategie, Umsetzung oder schlicht dem Vermeiden von Fehlern. Mehrere Studien zeigen: Auch bei passiven Strategien ist Persistenz kein Zufall. Es sind systematische Entscheidungen, nicht Orakelsprüche:

  • Passives Asset Management ist messbar und vergleichbar

    Anders als beim aktiven Stock-Picking gibt es keine subjektiven Entscheidungen. Trotzdem gibt es Unterschiede in Allokation, ETF-Auswahl, Währungsabsicherung etc. – und diese haben langfristige Auswirkungen.

  • Nach 5 Jahren zeigt sich systematische Qualität

    Wer über 5 Jahre hinweg konsistent unterdurchschnittlich abschneidet, liefert keinen «Zufallswert», sondern zeigt strukturelle Schwächen. Umgekehrt lässt sich hohe Qualität über denselben Zeitraum ebenfalls objektiv belegen.

  • Persistenz ist belegbar

    Mehrere Studien (u. a. von Morningstar und Swisscanto) zeigen, dass die Leistung im passiven Bereich persistenter ist als allgemein angenommen, da sie durch Systementscheidungen (zum Beispiel Rebalancing-Logik oder ETF-Steuerstruktur) beeinflusst wird.

Leistungsunterschiede in der Säule 3a sind nicht primär zufällig, sondern strukturell erklärbar – und ab einem Zeitraum von 5 Jahren absolut vergleichbar.

Was bleibt? Die Netto-Performance – und die ist vergleichbar

Am Schluss zählt, was herauskommt. Wer heute auf die tiefe Gebühr schaut, schaut morgen vielleicht auf eine verpasste Rendite. Wer vergleicht, schaut auf die Netto-Performance nach allen Kosten. In diesem Punkt schneiden beispielsweise Descartes, True Wealth oder Viac in unabhängigen Ratings regelmässig gut ab.

Wer eine ehrliche 3a-Lösung mit nachvollziehbarer Anlagestrategie sucht, schaut sich aus guten Gründen Anbieter wie Descartes an. Ein langer Track Record – wie aus dem Rating der Handelszeitung für die beste Säule 3a hervorgeht, hohe Aktienquote, transparente Kosten, keine Nebeninteressen. Das bringt langfristig mehr als ein Produkt, das im Marketing mit Billigpreisen wirbt – die am Ende keine bessere Leistung liefern.

 

Häufige Fragen zur Säule 3a und Performance

Was ist wichtiger bei der Säule 3a – Gebühren oder Performance?

Die Netto-Performance ist entscheidend. Niedrige Kosten sind hilfreich. Aber wenn die Anlagestrategie Schwächen hat, nützt Ihnen die tiefste Gebühr wenig.

Warum unterscheiden sich passive 3a-Anbieter überhaupt in der Performance?

Weil sie unterschiedlich umsetzen: ETFs, Aktienquoten, Rebalancing-Methoden und Absicherungskosten. Und weil Fehler selten gratis sind.

Wie vergleiche ich die Säule-3a-Anbieter am besten?

Über die Netto-Performance der letzten Jahre. Wer keinen Track Record offenlegt, liefert keine Beweise.